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Familienfreundliche Region und UNICEF- Kinderfreundliche Region Murau Murtal
Zertifizierung zur familienfreundlichen- und kinderfreundlichen Region Murau-Murtal
Die Bedeutung von Familien- und Kinderfreundlichkeit nimmt für Österreichs Gemeinden stetig zu. Um die Wohn- und Lebensqualität zu steigern ist es essenziell, Familien, Jugendlichen und Senioren attraktive Bedingungen zu bieten. Dies wurde in der Region Murau / Murtal mit dem Projekt „Familienfreundliche Region Murau / Murtal“ und „Kinderfreundliche Region Murau Murtal“ umgesetzt. Ziel war es, familien- und kinderfreundliche Maßnahmen in den Gemeinden zu identifizieren, Bedarfe zu ermitteln und die Familien- und Kinderfreundlichkeit zu erhöhen. Bei diesem österreichweiten Vorzeigeprojekt arbeiteten 33 Gemeinden an interkommunalen Lösungen, welche von der gesamten Region Murau Murtal getragen werden.
Auftraggeber: Regionalmanagement Murau Murtal GmbH, 33 Gemeinden der Bezirke Murau & Murtal
Projektverantwortliche*r: Markus Rieger, BSc MSc
Laufzeit: Februar 2024 – November 2024
Für die Umsetzung bestimmte jede Gemeinde zuerst eine:n Auditbeauftragte:n bzw. eine für den Prozess verantwortliche Person innerhalb der Gemeinde. Nach der Bildung einer Projektgruppe, folgte in jeder teilnehmenden Gemeinde die Erhebung des IST-Standes, gefolgt von einem Bürger:innenbeteiligungsmodell und der darauf aufbauend Maßnahmenfindung. Nachdem die ausgearbeiteten Maßnahmen in den einzelnen Gemeinderäten beschlossen wurden, erfolgte die Begutachtung durch eine Zertifizierungsstelle und die Verleihung des Grundzertifikats. Alle Gemeinden erhielten das Grundzertifikat familienfreundlichegemeinde und das UNICEF-Zusatzzertifikat Kinderfreundliche Gemeinde und somit konnte das Projekt über die gesamte Region Murau Murtal – also 33 Gemeinden – gespannt werden.
Dafür trafen sich im Rahmen eines Regions-Workshops Verterer:innen von 33 Gemeinden, um gemeinsam interkommunale Maßnahmen für die familienfreundlicheregion Murau Murtal und die UNICEF-Kinderfreundliche Region Murau Murtal auszuarbeiten.
Die definierten Maßnahmen wurden als regionale Maßnahmen in allen 33 Gemeinderäten sowie der Regionalversammlung beschlossen und erneut durch eine Zertifizierungsstelle begutachtet. Als Lead-Partner für die Umsetzung des Prozesses und der Realisierung der ausgearbeiteten Maßnahmen nach dem Regionsprozess fungiert das Regionalmanagement Murau Murtal. Somit sind 33 Gemeinden gemeinsam mit dem Regionalmanagement Murau Murtal Österreichs größte familienfreudlicheregion und UNICEF–Kinderfreundliche Region!
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01.01.2024
Jänner - Februar 2024: Terminvereinbarungen mit Gemeinden
Zu Beginn des Jahres 2024 wurden alle 33 teilnehmenden Gemeinden kontaktiert und über den Ablauf des Prozesses informiert. Im Zuge dessen wurde mit allen Gemeinden Termine für die IST-Workshops und die UNICEF-Workshops vereinbart. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde bei der Terminvereinbarung darauf geachtet, dass immer mindestens vier Workshops pro Tag in vier Gemeinden stattfanden. Dadurch konnten wir Ressourcen schonen und uns gemeinsam auf den Weg in die Region Murau Murtal machen.
Teilnehmende Gemeinden:
Niederwölz, St. Peter am Kammersberg, Mühlen, Murau, Ranten, Teufenbach-Katsch, Neumarkt in der Steiermark, Schöder, Scheifling, Stadl-Predlitz, Oberwölz, St. Lambrecht, St. Georgen am Kreischberg, Krakau, St. Marein-Feistritz, Obdach, Knittelfeld, Judenburg, Pöls-Oberkurzheim, St. Georgen ob Judenburg, St. Margarethen bei Knittelfeld, Kobenz, Spielberg, Fohnsdorf, Pölstal, Weißkirchen in Steiermark, Seckau, Zeltweg, St. Peter ob Judenburg, Pusterwald, Unzmarkt-Frauenburg, Hohentauern und Lobmingtal
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01.03.2024
März 2024: IST-Workshops
Als Prozessstart fungierte in allen 33 teilnehmenden Gemeinden der sogenannten IST-Workshop. Dafür wurde vor dem Workshop in jeder Gemeinde eine Projektgruppe aus Expert:innen rund um die Themen Familien, Kinder und Senior:innen gebildet. Bei den Workshops wurde eine Bestandsaufnahem über vorhandene familienrelevante Angebote in den Gemeinden durchgeführt. Insgesamt nahmen 321 Projektgruppenmitglieder in 28 Gemeinden an den Workshops teil. Somit konnten 4.316 bestehende IST-Maßnahmen erhoben und die Grundsteine für die weitere Arbeit gelegt werden.
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01.03.2024
März 2024: UNICEF-Kinderworkshops
Für das UNICEF-Zusatzzertifikat Kinderfreundliche Gemeinde wurde in allen Gemeinden ein eigener Workshop für Kinder abgehalten. Ein von unseren Pädagog:innen entworfenes Konzept brachte den Kindern beim Workshop die eigene Gemeinde sowie die Kinderrechte näher. Spielerisch und interaktiv konnten die Kinder ihre Anliegen, Stärken, Schwächen sowie Ideen einbringen und gestalteten somit den Zertifizierungsprozess aktiv mit. Insgesamt nahmen 402 Kinder an den Workshops teil. Die bei den Workshops eingebrachten Ideen wurden in weiterer Folge den Projektgruppen vorgelegt und daraus Maßnahmen für die UNICEF-Kinderfreundliche Gemeinde entwickelt.
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15.03.2024
März - April 2024: Einbindung der Bürger:innen - Frage
Im Frühjahr wurde für alle Gemeinden ein Fragebogen in Umlauf gebracht. Dabei hatte Bevölkerung die Möglichkeit, ihre Anliegen und Sichtweisen zu familien- und kinderrelevanten Themen einzubringen. Die Teilnahme wurde sowohl mittels analogen als auch via digitalen Fragebogen ermöglicht. Insgesamt nahmen in der gesamten Region 2.245 Personen an der Umfrage teil. Neben allgemeinen Fragen zu relevanten Themen, konnten die Teilnehmer:innen Ideen und Vorschläge zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit einbringen. Einerseits wurden Fragen zu den einzelnen Gemeinden, andererseits zur gesamten Region Murau-Murtal gestellt. Jugendliche hatten in einem eigenen Bereich für junge Menschen die Chance, ihre Sichtweisen und Verbesserungsvorschläge kundzutun. Somit konnte ein umfassendes Bild als Basis für die Ausarbeitung von Maßnahmen in den nächsten Prozessschritten geschaffen werden.
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01.04.2024
April und Mai 2024: SOLL-Workshops
In den SOLL-Workshops arbeiteten die Projektgruppen in den Gemeinden bedarfsorientierte Maßnahmen aus. Ziel für jede Gemeinde war es, auf Basis der bisherigen Prozessschritte sechs Maßnahmen bzw. Projekte zu entwickeln. Die Einführung von Kindergemeinderäten, die Gründung von wöchentlichen Seniorenstammtischen, Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige oder eine Willkommensmappe für Zugezogene sind nur ein Bruchteil der großartigen Projekte, die im Rahmen des Zertifizierungsprozesses entstanden sind.
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01.07.2024
Juni - August 2024: Beschlussfassung der Maßnahmen in den Gemeinderäten und externe Begutachtung
Nachdem alle Gemeinden Maßnahmen definiert hatten, wurden diese im Juni und Juli 2024 in den jeweiligen Gemeinderäten beschlossen. Die Gemeinden trafen somit einen Grundsatzbeschluss, die Maßnahmen bzw. Projekte in den drei Jahren nach dem Prozess umzusetzen. Insgesamt wurden von den teilnehmenden Gemeinden 272 Maßnahmen ausgearbeitet und auf gemeindepolitischer Ebene beschlossen. Somit konnte die Freigabe für die Begutachtungen erfolgen. Im August 2024 wurden die formalen und inhaltlichen Vorgehensweisen in den Gemeinden von externen Begutachter:innen auf Richtigkeit überprüft. Im Anschluss erhielten alle Gemeinden das Grundzertifikat familienfreundlichegemeinde und UNICEF-Kinderfreundliche Gemeinde!
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11.09.2024
Regions-Workshop
Nachdem alle Gemeinden die Begutachtung und Zertifizierung positiv abgeschlossen hatten, startete der Zertifizierungsprozess zur familienfreundlicheregion und UNICEF-Kinderfreundliche Region. Der 11. September 2024 stellte einen Meilenstein am Weg zu Österreichs größter familien- und kinderfreundlichen Region dar. Im Rahmen eines vierstündigen Workshops, kamen Vertreter:innen aller 33 teilnehmenden Gemeinden und des Regionalmanagements Murau-Murtal zusammen, um interkommunale Maßnahmen und Projekte für die gesamte Region auszuarbeiten. Dabei flossen die Ergebnisse der Bürger:innenbefragung und der 33 Einzelprozesse in die Entscheidungsfindung mit ein. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Zielgruppe der Jugendlichen gelegt. Somit konnten sechs Maßnahmen gefunden werden, die von allen 33 Gemeinden und dem Regionalmanagement Murau Murtal getragen und in den drei Jahren nach Prozessende gemeinsam umgesetzt werden.