Junge Menschen und ihre Anliegen sind ein wichtiger Teil der Gemeindepolitik und Basis einer funktionierenden Zukunft. Das örtliche Gefüge in dem Jugendliche aufwachsen, beeinflusst dabei ganz wesentlich ihr Demokratieverständnis. Gerade auf der Gemeindeebene sind die Auswirkungen politischer Tätigkeiten unmittelbar spürbar, hier gestalten sich auch die Lebenswelten der Jugendlichen. Daher sollten auf dieser Ebene Mitgestaltungsmöglichkeiten für junge Menschen geschaffen werden. Jugendliche, die erfahren, dass ihre Bedürfnisse und Ideen berücksichtigt werden, werden von dieser Erfahrung geprägt, fühlen sich zu ihrer Heimat verbunden. Einerseits sind sie dann als Erwachsene eher bereit, sich zu engagieren und andererseits wird die Bleibe- oder Rückkehrwahrscheinlichkeit erhöht.

Strukturelle und demografische Entwicklungen und dessen Auswirkungen wie z.B. voranschreitende Überalterung und Jugendabwanderung machen Jugendliche und junge Familien zu einem wertvollen Gut für Gemeinden. Die „eigenen“ Jugendlichen, die in den Gemeinden aufwachsen, sind ein besonderes Zukunfts- Potential. Damit ist kommunale Jugendpolitik nicht ein Zusatzauftrag für Gemeinden, sondern ein wichtiger Standortfaktor, dessen Bedeutung immer weiter zunimmt. Gelingende kommunale Jugendpolitik trägt zur Zukunft jeder Gemeinde und Region bei.

Daher initiierte die RML Regionalmanagement Bezirk Liezen GmbH 2019 das Projekt „YOUgend hat eine Stimme“ mit dem Ziel, das Thema Jugend in Gemeinden strukturell zu verankern und freiwillige Gemeindevertreter*innen zu unterstützen, gelingende kommunale Jugendpolitik zu etablieren. Sie sollen zu Jugendansprechpartner*innen befähigt werden, welche Jugendliche aktiv und jugendgerecht einbinden, um deren Belange bestmöglich in den politischen Gremien zu vertreten.

Dazu fanden bereits einige Veranstaltungen in der Region statt, wo Ideen und Bedürfnisse der Jugendlichen gesammelt wurden. In den letzten Workshops im August 2020 ging es darum, aus den vorhandenen Ideen, umsetzbare Projekte in den Gemeinden zu formen und die Umsetzung gemeinsam mit den Jugendansprechpartner*innen zu planen. Der Fokus der Jugendlichen lag dabei in der Planung und Revitalisierung von Jugendtreffpunkten, aber auch viele weitere Themen wie Mobilität & jugendgerechte Ortsentwicklung wurden diskutiert und bearbeitet. Daneben waren auch der Verein Sera und Streetwork Liezen bei den Workshops dabei. Sie informierten über ihr Angebot, sorgten mit ihren „Rauschbrillen“ für Auflockerung und Bewusstseinsbildung bei der Jugend und versorgten die Jugendlichen bei der Fresh di up bar mit alkoholfreien Cocktails.

Derzeit werden die ausgewählten Projekte mit Unterstützung des Regionalmanagements Liezen in den Gemeinden umgesetzt. Ende Oktober folgt die Abschlussveranstaltung, wo die Jugendlichen ihre Projekte vorstellen und ihre Wünsche und Anliegen offiziell bei den politischen Vertreter*innen vorbringen und mit ihnen diskutieren.

Im Auftrag des RML – Regionalmanagement Bezirk Liezen setzen wir dieses Projekt in enger Zusammenarbeit mit den Jugendansprechpartner*innen der Gemeinden Admont, Aigen im Ennstal, Ardning, Gröbming und Irdning-Donnersbachtal und mit der regionalen Jugendmanagerin Carina Griesebner um. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Steiermark.

 

Fotos: © Landentwicklung Steiermark/Stangl